Seitenpfad

Veranstalten

Regeln für das Planen von Veranstaltungen in Leichter Sprache

Veranstaltungen sind meist mit großem Aufwand verbunden. Es wäre fatal, wenn Interessierte Ihre Themen nicht nachvollziehen oder verstehen können. Worauf man bei Vorbereitung, Ablauf und Organisation achten sollte, lesen Sie hier.

Veranstaltung planen

Beziehen Sie Menschen mit Lernschwierigkeiten in Ihre Vorbereitungen mit ein.

Daumen hoch - Beispiel gut

Gemeinsame Vorbereitung

Bereiten Sie Veranstaltungen gemeinsam mit Menschen vor,[nbsp]die Lernschwierigkeiten haben. Fragen Sie sie, was ihnen hilft.


1/20

Veranstaltungsort finden

Der Tagungsort muss barrierefrei erreichbar sein.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Treppen, Stufen und andere Hindernisse

Daumen hoch - Beispiel gut

Ebenerdige Tagungsräume
Erreichbarkeit durch Fahrstühle

Informieren Sie sich vor der Planung der Veranstaltung über die Gegebenheiten vor Ort und die Vorgaben zur Barrierefreiheit.


2/20

Einladung und Anmeldung

Schreiben Sie die Einladung in Leichter Sprache und werden Sie konkret.

Daumen hoch - Beispiel gut

Texte in Leichter Sprache
Konkrete Informationen zur Veranstaltung

Beantworten Sie dabei folgende Fragen:

  • Was ist das Thema der Tagung?
  • Wo und wann findet die Tagung statt?
  • Was kostet die Tagung für den Teilnehmer/ die Begleitperson?
  • Wie kann man bezahlen und wo kann man sich anmelden?
  • Wer hilft bei Fragen weiter?

Denken Sie auch an einen Ansprechpartner, der bei Rückfragen erreichbar ist.


3/20

Wegbeschreibung

Fügen Sie der Einladung eine Wegbeschreibung bei.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Reine Adressangabe

Daumen hoch - Beispiel gut

Konkrete Wegbeschreibung in Leichter Sprache

Verwenden Sie dafür auch Bilder, die den Weg mit den wichtigen Punkten sowie den Eingang des Veranstaltungsgebäudes zeigen. Beantworten Sie dabei auch folgende Fragen: Wie kommen die Menschen zur Tagung? Und wie kommen sie wieder weg?


4/20

Mehrtägige Veranstaltungen

Wenn sich Ihre Veranstaltung über mehrere Tage erstreckt, bieten Sie Unterstützung für die Suche nach Hotels an.

Daumen hoch - Beispiel gut

Hilfe bei der Unterkunftssuche
Wegbeschreibung

Denken Sie auch an die Wegbeschreibung zu den Hotels.


5/20

Anmeldung

Ermöglichen Sie eine einfache Anmeldung zur Veranstaltung.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Komplexe Formulare

Daumen hoch - Beispiel gut

telefonisch
Anmeldekarte per Post/ Fax
Online-Formular/ E-Mail

Bieten Sie mehrere Möglichkeiten. Achten Sie z.B. bei Formularen oder Anmeldekarten auf Leichte Sprache und ein einfaches Prozedere. Ziel soll sein, dass sich Menschen mit Lernschwierigkeiten selbst anmelden können.


6/20

Vorbereitung

Schreiben Sie all Ihre Texte zur Veranstaltung in Leichter Sprache.

Daumen hoch - Beispiel gut

Alle Texte in Leichter Sprache

Lassen Sie Ihre Texte auch immer von Menschen mit Lernschwierigkeiten prüfen, denn nur sie können wirklich beurteilen, was sie gut verstehen können.


7/20

Namensschilder

Bereiten Sie Namensschilder für alle Teilnehmer vor.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Serifen-Schriftart
Kleine Schriftgröße
Kursiv
Versalien

Daumen hoch - Beispiel gut

Serifenlose Schrift
Große Schriftgröße
Regular
keine Versalien

Achten Sie darauf, dass der Name gut zu lesen ist. Hier sind die oben genannten Gestaltungsvorgaben hilfreich.


8/20

Vorbereitung auf Vorträge

Bitten Sie die Redner um eine kurze Beschreibung (halbe A4-Seite) des Vortrages.

Daumen hoch - Beispiel gut

Einfache Beschreibung zu jedem Vortrag

Diese sollte Folgendes beinhalten:

  • Worum geht es in dem Vortrag, möglichst in einfachen Worten
  • Erklärungen für alle schweren Wörter, die im Vortrag vorkommen.

Schicken Sie die Beschreibungen der Vorträge an alle Teilnehmer, stellen Sie sie im Internet zum Download bereit oder verteilen Sie diese ausgedruckt am Tag der Veranstaltung.


9/20

Vortragsfolien gestalten

Machen Sie Vorgaben, wie Vortragsfolien aufzubereiten sind.

Daumen hoch - Beispiel gut

Vorlage für Vortragsfolien

Erstellen Sie eine Vorlage für die Vortragsfolien Ihrer Redner. Damit wissen diese, wie sie ihre Präsentationen aufbereiten müssen, um von Menschen mit Lernschwierigkeiten verstanden zu werden:

  • Texte in Leichter Sprache
  • Schriftgröße 30pt oder größer
  • Serifenlose Schrift, zum Beispiel Arial oder Verdana
  • höchstens drei bis fünf Anstriche pro Folie
  • kurze Überschrift auf jeder Folie
  • guter Kontrast zwischen Hintergrund und Schrift
  • keine Bilder hinter Schrift
  • freundliche Farben und Bilder helfen, sich besser zu konzentrieren

10/20

Vorträge vorbereiten

Informieren Sie Ihre Redner vorab, worauf sie während ihres Vortrages achten müssen.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Schnell sprechen
Schwierige Begrifflichkeiten
Lange Sätze

Daumen hoch - Beispiel gut

Langsam sprechen
Sprechpausen für Rückfragen
Kurze Sätze


11/20

Veranstaltungsort vorbereiten

Gestalten Sie Schilder zur Orientierung.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Keine oder schwer einprägsame Bezeichnungen für Räume

Daumen hoch - Beispiel gut

Einfache Namen für Räume
Unterstützende Bilder

Vergeben Sie, wenn möglich, eigene Namen oder Farben für die Räume und Arbeitsgruppen, damit man sich diese leicht merken kann. Sie können zusätzlich auch mit Bildern oder Symbolen arbeiten, zum Beispiel einer Kaffeetasse für den Pausenraum. Bringen Sie diese Bilder gut sichtbar am Veranstaltungsort an.

Denken Sie daran, dass die Schilder auch bei vielen Besuchern gut sichtbar sein müssen. Sie sollten daher so angebracht werden, dass sie von davor stehenden Menschen nicht verdeckt werden.


12/20

Ablauf und Organisation

Erstellen Sie das Programm in Leichter Sprache.

Daumen hoch - Beispiel gut

Texte in Leichter Sprache
Konkrete Vortragsinfos

Beantworten Sie dabei folgende Fragen:

  • Wann beginnen Vorträge und wo finden sie statt? Beachten Sie, dass Sie Räume im Programm entsprechend der Beschilderung vor Ort benennen!
  • Wer hält den Vortrag und worum geht es? Zudem können Sie dem Programm ein Foto des Redners/der Rednerin beifügen. Beachten Sie dabei, dass Sie sich vorab das Einverständnis desjenigen einholen.

Bereiten Sie den Tagesablauf so vor, dass man sich auch vor Ort informieren kann. Hilfreich sind zum Beispiel Hefte oder Plakate. Markieren Sie auf den Plakaten, an welchem Punkt des Tagesablaufs man sich gerade befindet.


13/20

Beginn der Veranstaltung

Der Auftakt ist entscheidend, achten Sie auf folgende Dinge:

Daumen hoch - Beispiel gut

Ansprechperson
Programm, Namensschilder
Rote Karte

Achten Sie darauf, dass alle Teilnehmer folgendes erhalten:

  • ihre Namensschilder
  • ein Programm
  • ggf. die Erläuterungen zu den Vorträgen
  • eine rote Karte mit der Aufschrift "Halt, Leichte Sprache!"

Die rote Karte kann bei Verständnisproblemen hochgehalten werden. Erklären Sie zu Beginn, wie die roten Karten verwendet werden. Eine Vorlage finden Sie hier.

Bei der Veranstaltung sollte es auch eine Ansprechperson geben. Diese muss selbstverständlich Fragen beantworten und Auskünfte geben können.


14/20

Personal briefen

Informieren Sie die Personen, die bei der Anmeldung arbeiten, worauf sie bei Menschen mit Lernschwierigkeiten achten müssen.

Daumen hoch - Beispiel gut

Briefing vorbereiten

Zum Beispiel alles in Leichter Sprache erklären. Menschen mit Lernschwierigkeiten in den Vortragsraum begleiten, wenn dieser trotz Beschilderung schwierig zu finden ist. Auch beim Essen benötigen einige Menschen Unterstützung.


15/20

Lebendige Vorträge

Gestalten Sie Ihren Vortrag spannend.

Daumen hoch - Beispiel gut

Fragen stellen
Kleine Aufgaben geben

Halten Sie Blickkontakt zum Publikum und achten Sie darauf, wie die Zuhörer Ihrem Vortrag folgen. Hören sie zu oder schauen sie Sie verzweifelt oder gelangweilt an? Binden Sie Ihr Publikum in Ihren Vortrag ein. Sie können zum Beispiel Fragen stellen und kleine Aufgaben lösen lassen.


16/20

Gesprächsleitung

Achten Sie auf Einhaltung der Vorgaben bei den Vorträgen.

Daumen hoch - Beispiel gut

Gesprächsleitung

Setzen Sie eine Gesprächsleitung ein. Diese sollte auf folgende Dinge achten:

  • dass die Redner langsam und in Leichter Sprache sprechen.
  • dass alle laut genug sprechen.
  • auf den Einsatz der roten Karten.
  • dass die Zeit eingehalten wird.

Bei großen Räumen müssen ein Mikrofon und ein Lautsprecher eingesetzt werden. Wenn jemand aus dem Publikum eine Frage stellt, sollte die Gesprächsleitung mit dem Mikrofon zu dieser Person gehen oder selbst die Frage ins Mikrofon wiederholen, damit alle die Frage verstehen.


17/20

Rückmeldung

Holen Sie sich aktiv Feedback zur Veranstaltung ein.

Daumen runter - Beispiel schlecht

Kein Feedback einfordern

Daumen hoch - Beispiel gut

Rückmeldezettel in Leichter Sprache

Nutzen Sie dieses direkte Feedback, um von Menschen mit Lernschwierigkeiten zu erfahren, was Sie gut gemacht haben oder zukünftig verbessern müssen.

Stellen Sie gut sichtbar eine Box zum Einwurf der Rückmeldezettel auf. Achten Sie darauf, dass diese gut lesbar und unmissverständlich beschriftet ist.


18/20

Für die Nachbereitung

Sie können die Vorträge aufnehmen oder die Unterlagen anbieten.

Daumen hoch - Beispiel gut

Mitschnitt
pdf-Download

Sie können die Vorträge nach der Veranstaltung zur Verfügung stellen:

  • Als Mitschnitt zum Download auf der Webseite/ auf CD oder USB-Stick.
  • Als pdf zum Download auf der Webseite.

Achten Sie darauf sich vorab die Einverständniserklärung der Redner einzuholen.


19/20

Link-Empfehlungen

Weiterführende Informationen zu barrierefreien Veranstaltungen finden Sie hier:


20/20