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Was ist Leichte Sprache?

offizielles Logo zur Leichten Sprache; Person mit Buch
Inclusion Europe. Weitere Informationen unter www.leicht-lesbar.eu  © Europäisches Logo für einfaches Lesen

Leichte Sprache ist eine besonders verständliche Sprache. Sie kann geschrieben oder gesprochen werden. Das Konzept der Leichten Sprache wurde für und gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt. Früher wurde diese Gruppe als »geistig behindert« bezeichnet, heute setzt sich der Begriff »Menschen mit Lernschwierigkeiten« immer mehr durch.

Bei Leichter Sprache geht es darum, dass Texte und Sprache einfach zu verstehen sind. Zum Beispiel indem man kurze Sätze schreibt, auf Fremdwörter verzichtet und Inhalte sinnvoll strukturiert. Das kommt auch weiteren Zielgruppen zugute, die in unserer Informationsgesellschaft auf sprachliche Barrieren stoßen. Das sind zum Beispiel die 7,5 Millionen funktionale Analphabeten in Deutschland. Auch Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, nutzen Angebote in Leichter Sprache.

Leichte Sprache gehört zum Thema Barrierefreiheit

Rollstuhlfahrer sind auf abgeflachte Bordsteine angewiesen, blinde Menschen lesen Brailleschrift und gehörlose Menschen kommunizieren in Gebärdensprache. Menschen mit Lernschwierigkeiten brauchen eine verständliche Sprache, um ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können. Denn häufig ist es die Sprache, die sie von der Gesellschaft ausschließt. Das sind zum Beispiel Anträge und Bescheide, Verträge und Formulare aber auch vermeintlich einfache Texte wie Busfahrpläne oder Beipackzettel.

In herkömmlicher Sprache werden oft Wörter benutzt, die für Menschen mit Lernschwierigkeiten zu kompliziert sind. Oft wird Vorwissen über das Thema des Textes vorausgesetzt. Dabei ist es in unserer Informationsgesellschaft unerlässlich, Texte verstehen zu können. Dies hat wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität und die Teilhabe in der Gesellschaft.

Regeln für Leichte Sprache

Es gibt für Leichte Sprache ein festes Regelwerk mit rund 40 Hinweisen zum Schreiben von Texten. Diese beziehen sich auf die eigentliche Sprache, aber auch auf die Gestaltung. Leichte Sprache hat nicht den Anspruch, eine schöne Sprache zu sein. Vielmehr ist es eine Sprache, die viele Menschen besser erfassen können.

Alle Texte werden durch Menschen mit Lernschwierigkeiten gegengelesen. Diese Prüferinnen und Prüfer für Leichte Sprache entscheiden, ob der Text wirklich verständlich ist. Erst danach kann das Dokument das Zeichen für Leichte Sprache erhalten. Dieses zeigt eine lesende Person auf blauem Grund und stammt von »Inclusion Europe«. Das ist eine europäische Organisation, die sich für die Rechten von Menschen mit Lernschwierigkeiten einsetzt.

Die über 40 Regeln für Leichte Sprache wurden vom Netzwerk Leichte Sprache entwickelt. Im Netzwerk arbeiten Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zusammen. Alle Mitglieder beschäftigen sich mit Leichter Sprache, viele von Ihnen sind Menschen mit Lernschwierigkeiten. Mehr über die Entstehung der Leichten Sprache erfahren Sie beim Netzwerk Leichte Sprache.

Die Prüfer vom Netzwerk Leichte Sprache sitzen an einem Tisch
Die Prüfer vom Netzwerk Leichte Sprache v.l.n.r.: Janine Nicolai, Frieder Brösel, Claudia Lepak   © Lebenshilfe Sachsen e.V.

Was denken Sie über Leichte Sprache?

Leichte Sprache ist wichtig für die Gesellschaft.

Die Leichte Sprache muss an die Öffentlichkeit.

Sie ist einfacher zu verstehen auch für Flüchtlinge und Aussiedler.

Warum ist Leichte Sprache wichtig?

Leichte Sprache ist barrierefrei.

Mit Leichter Sprache können alle überall mitreden.

Damit alle die gleichen Chancen haben.

Wobei hilft Ihnen Leichte Sprache?

Leichte Sprache hilft bei allem was ich tue.

Wir können schwere Sachen besser verstehen.

Hat sich Ihr Lesen durch die Leichte Sprache verändert?

Das ist sehr unterschiedlich. Wenn die Texte in Leichter Sprache geschrieben sind, verstehen wir sie besser.

Lesen macht dann wieder Spaß. Und auch das Denken über Sprache hat sich verändert.

Welche Texte sollte es noch in Leichter Sprache geben?

Texte aus dem Alltag. Besonders wenn sie ganz schwer sind. Beispiele:

  • Texte zu Gesundheitsfragen und zu Krankheiten.
  • Verträge oder die Erklärungen zu Verträgen.
  • Zettel zu Medikamenten.
  • Erklärungen zu Medikamenten.
  • Erklärungen von Ärzten.
  • Gesetze.
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